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Surfen und Arbeiten #10 – wie geht Surf-Work-Balance?

Serie #10 – die Surf-Work-Balance-Profis Melanie und Jürgen

Wohoo – es ist das erste Doppel-Interview in meiner Post-Serie Surfen und arbeiten – wie geht Surf-Work-Balance? Melanie und Jürgen gibt es nur im Doppelpack – und zwar analog und digital: In der analogen Welt sind die beiden verheiratet und immer zusammen auf Reisen, online betreibt das kitesurfende Ehepaar den Kite- und Reiseblog lifetravellerz.com. Melanie und Jürgen müssen neben der ganzen Zeit für Kiten und Bloggen auch irgendwo noch ein paar Stunden frei räumen, um „in Echt“ arbeiten zu gehen – habe ich etwa Profis in Sachen Surf-Work-Balance gefunden?

Österreichern wird ja nachgesagt, alles ganz entspannt und locker anzugehen – „des geht sich schon irgendwie aus“ ist so ein Lieblingsspruch unserer südlichen Nachbarn – bei Melanie und Jürgen ist das ganz ähnlich. Ich habe die beiden auf der ITB in Berlin getroffen und mich im Trubel der Messe von ihrer sehr sympathischen Gelassenheit anstecken lassen – „die Einstellung stimmt“ würde man wohl im Fußball sagen!

Umso erstaunlicher ist es, was die beiden mal so ganz entspannt auf die Beine stellen! Ihr Blog ist ein Sammelsurium an Beiträgen übers Kitesurfen, Reisen oder wie ein Bulli campertauglich gemacht wird. Das alles stemmen die beiden neben ihren eigentlichen Jobs – ziemlich beeindruckend!

Du darfst gespannt sein, was Melanie und Jürgen zur „Surf-Work-Balance“ zu sagen haben – offensichtlich scheinen die beiden darin Profis zu sein!

Harter Einstieg zum Kitesurfen

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Ihr beiden, wie und wo habt ihr eure Leidenschaft für´s Kitesurfen entdeckt?

Jürgen
Ich habe den ersten Kitekurs im Jahr 2004 am Mondsee gemacht. Dazu musst du wissen, dass man am Mondsee nur an ganz speziellen Tagen im Jahr überhaupt kiten kann. Bei Graupelschauer und nach gefühlten drei Sekunden auf dem Board habe ich dann meine Kitelizenz erhalten. Damals war der Kitesport allgemein etwas gefährlicher und nach einigen mehr oder weniger erfolglosen Versuchen bei uns im Salzkammergut habe ich dann 2008 in Ägypten so richtig mit dem Kitesurfen begonnen – seitdem gehört der Sport einfach zu meinem Leben dazu.

Melanie
Ich habe 2009 den ersten Kitesurfkurs in Ägypten gemacht, der leider ziemlich erfolglos mit einem Crash geendet hat. Danach hatte ich ziemlich Angst und habe erst 2016 einen weiteren Kitekurs in Soma Bay absolviert. Dieses Mal hat alles gestimmt, aber ich brauche noch einen weiteren Kurs bei sehr guten Bedingungen, damit ich mich endgültig sicher fühle. Bis dahin bin ich mit meinem SUP sehr glücklich und verbringe die windlose Zeit gerne so am Wasser.

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Zusammenarbeit mit Brands und Marken

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Wie kam es zu eurem Blog lifetravellerz.com?

Melanie und Jürgen
Begonnen hat alles damit, dass wir in den letzten Jahren sehr viel auf Reisen waren und uns Freunde und Bekannte immer wieder nach Tipps für Kitesurfspots und Roadtrips gefragt haben. Schließlich haben wir dann beschlossen einen Blog zu starten, damit auch viele andere von unseren Erfahrungen profitieren können. Mittlerweile sind fast 200 Artikel online und wir stecken fast unsere gesamte Freizeit in das Projekt.

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Habt ihr schon lange mit dem Gedanken gespielt, mit dem Kitesurfen auf irgendeine Art und Weise Geld zu verdienen?

Melanie und Jürgen
Natürlich gab es immer wieder Überlegungen in diese Richtung, aber Kitematerial zu verkaufen kam für uns nicht in Frage. Mittlerweile geben wir lieber Reisetipps für Kitesurfer, recherchieren ein bisschen im Hintergrund der Szene und Jürgen schreibt gerade eine kleine Serie von Berichten, wie er das Kitefoilen erlernt. Wir pflegen ein freundschaftliches Verhältnis zu einigen Herstellern und Brands, die unseren Blog gut finden und uns unterstützen. Letztlich ist das der ideale Weg für uns Berufliches und Hobby miteinander zu verbinden.

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Abstriche machen und flexibel sein

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Habt ihr euch euren Job so ausgesucht, dass genügend Zeit zum Reisen und Kitesurfen bleibt?

Melanie und Jürgen
Bis 2009 haben wir in der Hotellerie gearbeitet. Wir hatten bei einer 6-Tage Woche und nahezu keinen gemeinsamen freien Tag fast nie die Gelegenheit, irgendwo zum Surfen hinzufahren. Mittlerweile haben wir einen “normalen” Bürojob und versuchen, wenn das Wetter und der Wind stimmen, an vielen Wochenenden unterwegs zu sein. Außerdem verplanen wir wirklich jeden einzelnen Urlaubstag und Feiertag exakt, damit wir viel auf Reisen sein können. Seit Jahren schon haben wir keinen einzigen Urlaubstag mehr zu Hause verbracht.

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Gibt es einen Tip, wie man die optimale Surf-Work-Balance gut hinbekommt?

Melanie und Jürgen
Viel hängt natürlich schon vom Beruf ab. Einige Bekannte von uns arbeiten nur vier Tage pro Woche, um drei Tage am Stück wegfahren zu können. Eventuell muss man auch bei anderen Dingen Abstriche machen und flexibel sein. Wir haben jahrelang auf einer Matratze im Kombi geschlafen, bevor wir uns einen VW Bus kaufen konnten, nur um viel auf Reisen zu sein. Wenn man sich das Ausgehen am Wochenende, teure Restaurantbesuche, das Geld für Klamotten spart und dann auch noch flexibel bei den Übernachtungsmöglichkeiten ist, kann man schon fast jedes Wochenende von Frühling bis Herbst aufs Wasser kommen. Wenn der Partner oder die Partnerin dann noch ähnliche Hobbies hat und das Ganze mitmacht, hat man quasi schon den Jackpot geknackt.

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Der Bulli sorgt für gute Surf-Work-Balance

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Wie geht ihr damit um, dass ihr „landlocked“ seit?

Melanie und Jürgen
Seit wir unseren zum Camper ausgebauten VW Bus “Luigi” haben, ist alles viel einfacher. So starten wir an ziemlichen vielen Wochenenden im Jahr Richtung Italien zum Lago di Santa Croce, nach Grado oder zum Lago di Como. Im Umkreis von fünf Stunden gibt es einige Möglichkeiten, regelmäßig aufs Wasser zu kommen. Außerdem gibt es in unserer Region einige Binnenseen, die bei bestimmten Windverhältnissen auch Surftauglich sind. Wenn man sich auskennt, zeitlich flexibel ist und mit Leichtwindkiten kein Problem hat, kann man in unserer Gegend schon an 3-4 Tagen zum Kitesurfen kommen.

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Welche Voraussetzungen müssten für euch gegeben sein, dass ihr an einen Kitespot zieht?

Melanie und Jürgen
Es gibt mehrere Orte, bei denen wir uns vorstellen können, für einige Zeit zu leben. Die Nummer eins ist dabei unangefochten Kapstadt. Nicht umsonst haben wir dort 2014 geheiratet. Kapstadt ist unsere absolute Lieblingsstadt. Hier ist alles, was wir lieben an einem Ort vereint. Die unglaubliche Natur, traumhafte Bedingungen für Kiter, eine fantastische und interessante Tierwelt, wahnsinnig gutes Essen und unzählige Outdoor-Möglichkeiten.
Aber auch in Europa gibt es durchaus Orte, an denen wir es gut für längere Zeit aushalten könnten. Das wären zum Beispiel Kalabrien und Sardinien. Sehr gerne wären wir mit unserem VW Bus mal für mehrere Monate in Europa unterwegs. Die Freiheit, mit dem Bus unterwegs zu sein, ist einfach unvergleichlich.

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Spannende Projekte in 2017

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Würdet ihr das Kitesurfen für einen super Job – oder andersrum – aufgeben?

Melanie und Jürgen
Für das Kiten alleine würden wir den Job nicht aufgeben, aber bei uns wird sich im Jahr 2017 einiges verändern und es bleibt spannend. Wir wollen einfach noch viel flexibler werden, was unsere Zeiteinteilung und Wohnortwahl betrifft. Für einen Job würden wir ehrlich gesagt fast gar nichts aufgeben. Wir würden unser Leben nicht mehr nach einem Job ausrichten, sondern uns einen Job suchen, der zu unserem Leben passt.

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Angenommen ihr gewinnt viel Geld – würdet ihr euren Job aufgeben und nur noch kiten?

Melanie und Jürgen
Definitiv würden wir unseren Job sofort aufgeben und wahrscheinlich erstmal ein paar Jahre um die Welt reisen und die schönsten Kitesurfspots entdecken. Unseren Blog würden wir aber nach wie vor weiter betreiben, denn es macht uns einfach total Spaß.

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Ihr beiden – wie geht es bei euch weiter?

Melanie und Jürgen
2017 wird ein spannendes Jahr für uns und wir werden uns einen großen Traum erfüllen. Soviel sei schon mal gesagt, es hat mit Kapstadt zu tun.
Wir wollen noch mehr Zeit in Lifetravellerz.com investieren, da es einfach unser Herzensprojekt ist und wir freuen uns schon, auf die vielen Projekte, die dadurch entstehen werden. Persönlich wünschen wir uns auch, dass wir noch mehr Zeit gemeinsam verbringen können, da wir beruflich und privat ein eingespieltes Team sind.

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Vielen Dank ihr beiden für das Gespräch – gerne mache ich bei euch mal ein Praktikum in Sachen „Surf-Work-Balance“ – am liebsten natürlich in Kapstadt!

Hier kannst du übrigens nachlesen, was andere Surfer, Kitesurfer und Reisende zu ihrer Surf-Work-Balance sagen!

Wie organisierst du dein Surfen und Arbeiten? Hast du die optimale Balance schon gefunden – schreib mir einfach dazu in den Kommentaren und mail mir!

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