10 Tips, wie ihr den US-Zoll überlebt
Es reicht der falsche Beruf, keine Aufenthaltsadresse in den USA oder keine ESTA-Gültigkeit – es gibt jede Menge Geschichten, warum jemand nicht in Amerika willkommen ist. Ich dachte: „Ach Quatsch, was soll mir da schon passieren, schließlich bin ich kein Terrorist, kein (offizieller) Journalist und ich war auch in keinem Land, in dem Ebola gerade zugange ist“. Außerdem hatte ich mir schnell und direkt per ESTA-Antrag für die Einreise in die USA die nötigen Papiere vorab organisiert, mein Reisepass war länger als sechs Monate gültig und ich guter Dinge, demnächst im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu sein. Auf dieser übersichtlichen Seite findest du alle Tipps und Informationen zu deinem ESTA-Antrag – und bei Evisa Express kannst du deine elektronische Reisegenehmigung (nicht nur für die USA) einfach online beantragen.
Top auf die Immigration vorbereitet
Wie gesagt – das ESTA-Formular hatte ich einfach und schnell online ausgefüllt und mir dann das ESTA-Visa vorbildlich per Internet gekauft – „ist ja alles super easy“, dachte ich da noch – tja, falsch gedacht!
Alles fing damit an, dass ein gewisser Herr Tham mein Mann an der Einreise-Box war. Man darf davon ausgehen, dass der Gute legaler Bürger der USA ist, aber sein Aussehen und sein Dialekt deuteten darauf hin, dass er irgendwie mit Thailand, Vietnam oder sonst einem asiatischen Land in enger Verbindung steht. Sein Englisch war so gewöhnungsbedürftig, dass ich bei jeder seiner Fragen nachhaken musste, was er denn von mir wolle. Irgendwann ging ihm das so auf die Nerven, dass ich wohl von Anfang an keine guten Karten hatte. Mein Ausweis wanderte also zu einem Kollegen, der mich in einen Raum begleitete, der von außen komplett verspiegelt war. Dort wiederum übernahm ein übel gelaunter Typ meinen „Case“. Ich dachte, alles kein Problem, ich baue ja – wie bereits gesagt – keine Bomben oder bin sonst auf irgend eine Art und Weise Staatsfeind. Und wieder falsch gedacht!
Illegal im Land – what the…
Kurzum, ich war 1998 zwei Tage illegal in den USA, allerdings nicht durch eigenes Verschulden, sondern weil mein Flug damals überbucht war und ich das Angebot der Airline, auf ihre Kosten für zwei Tage in einem netten Hotel in New York zu bleiben, gerne annahm. Dass mein Visum aber am Tag meiner geplanten Abreise abgelaufen war, das hatte ich weder damals noch 16 Jahre später wirklich auf dem Zettel. Illegal also, das ist nicht so richtig gut, das wurde mir schlagartig klar, als der Typ meinte, er kümmere sich jetzt um meinen Fall, „damit Sie das hier in Zukunft nicht mehr durchmachen müssen – one way or the other!“ 50/50 also, entweder ich darf rein oder aber ich reise nie mehr in die USA. Das war der Punkt, wo ich ehrlicherweise ziemlich nervös wurde.
Er recherchierte also – eine Stunde lang – um mir dann ganz genau zu schildern, wann ich 1998 von wo nach wo mit welchem Flugzeug geflogen bin. In der Zeit bin ich innerhalb von drei Monaten dreimal in die USA ein- und ausgereist, aber das wusste Kollege Zöllner ja eh besser als ich. Die Jungs wussten einfach alles, wahrscheinlich hätten die auch rausfinden können, ob ich auf dem Flug „Beef or Chicken“ gegessen hatte.
Bratwurst und Bier beim Zoll
In meinem Fall war das hilfreich, denn der Zoll konnte nachvollziehen, dass es nicht mein Verschulden war damals. Aber grundsätzlich finde ich das eher erschreckend – so viel zum gläsernen Mensch, auch ohne Internet. Nachdem alles geklärt war, wurde Herr Zöllner auf einmal sehr freundlich, erzählte mir von seiner Zeit als Soldat in Deutschland und sehr schnell machten wir Smalltalk über Oktoberfest, German Beer und Schnitzel. Ich war also drin. Und wie das so ist, aus Fehlern lernt man – und deshalb hier meine zehn Punkte, die ich bei der nächsten US-EInreise beachten werde.
- Überlege früh genug vor der Einreise in die USA noch einmal intensiv, ob bei den vergangenen Besuchen immer alles ganz legal abgelaufen ist.
- Stelle dich in der Schlange an, wo am Ende Jack, John, oder Michael steht.
- Auch wenn du die Fragen nicht verstehst, antworte irgend etwas.
- Suche dir vor Einreise eine Adresse aus, auch wenn Du am Ende nicht dort endest.
- Überlege dir einen plausiblen Grund und eine gute Geschichte, warum du in die USA einreisen möchtest.
- Solltest du von Beruf Terrorist, Journalist oder Politiker sein, dann überlege dir besser einen fiktiven Beruf.
- Bleib immer freundlich, sei nicht genervt oder werde gar laut.
- Solltest du in den „verspiegelten“ Bereich wandern, dann versuche auf keinen Fall, mit deinem Handy ein Foto zu machen oder gar zu telefonieren.
- Frage deinen Zöllner, ober er vielleicht in Deutschland gedient hat.
- Bleibe mit einem Touristen-Visum auf keinen Fall länger als drei Monate in den USA!!
Wie sind eure Erfahrung mit der Einreise in die USA? Ich freue mich über eure Geschichten und Kommentare!
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